Atmen, ein „unsichtbares Gedicht"? Ja, und mehr noch: unerschöpfliches Geheimnis, Lebensatem in mir. Atme ich oder atmet das Leben in mir? Auch wenn ich schlafe, atmet es weiter. Vom ersten Atemzug an war kein Augenblick in meinem Leben in dem es nicht atmete in mir – ganz von selbst, ohne mein Zutun, meist unbeachtet. Ein und aus, ein und aus. Ein – Pause – aus; und in dieser Pause bin ich mit allen Lebewesen verbunden, wir atmen ja ein- und dieselbe Lebensluft.
Lass mich lernen, immer bewusster zu atmen, immer bewusster den Übergang zu fühlen von Weiträumigkeit zu Dichte zu Weiträumigkeit – und die Pause dazwischen. Dich, Du Leben allen Lebens, soll Dein Atmen in mir preisen mit jedem Atemzug. Amen.
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