Nachklang: Workshop an der KHG Klagenfurt

Was bietet mir das Leben jetzt & hier

30. März 2025, 14:30 –  18:00 Uhr

in und gemeinsam mit der Katholischen Hochschulgemeinde Klagenfurt

„Das Leben durch uns fließen lassen... Unsere Ideale erreichen wir am besten, wenn wir genau wissen, was wir wollen ... und dann ... das Leben durch uns durchfließen lassen. Dann ereignet sich Lebensbejahendes.“

David Steindl-Rast OSB: Das glauben wir

Wie können wir „genau wissen, was wir wollen“? Mit etwas Übung im Hinhorchen auf unsere eigene innere Stimme können wir auch bemerken, dass das Leben uns jeden Augenblick Fragen stellt, aber auch Antworten von uns erwartet. Solche Fragen können sein:

• Was will ich im Studium und im Leben wirklich tun (macht mir Freude)?

• Was sind meine Begabungen?

• Welche Gelegenheiten bietet mir das Leben heute und in Zukunft, um meine Begabungen freudig zu nutzen?

Durch Übungen wie Meditation und Austausch in Kleingruppen versuchen wir einen Raum aufzuspannen, in dem wir alle uns darauf besinnen können, was uns im Leben wirklich wertvoll ist – und wie das mit der äußeren Welt zusammenpasst.

Auch wenn ein Nachmittag für dieses Thema naturgemäß viel zu kurz ist, ist es so doch uns allen möglich, sich gut auf die innere Wirklichkeit und Weite einzulassen.

Um Antworten auf obige Fragen zu finden, hat uns David Steindl-Rast eine einfache Übungsanleitung gegeben. Er nennt sie STOP - LOOK - GO, in Anlehnung an die Aufgabe, Kindern ein gefahrloses Überqueren einer Straße zu ermöglichen. Bevor wir etwas tun, geht es um das Innehalten und Stillwerden (STOP). Dieses Innehalten bewirkt innere Ruhe. Daraus ergeben sich die nächsten beiden Schritte: hellhöriges Innewerden ist das LOOK, und die Antwort darauf das GO, das aktive Tun.

In unserem Workshop orientierten wir uns an dieser Anleitung; eine ca. 15-minütige Meditation lädt uns ein, es anstelle einer „kopfgeprägten“ Diskussion mit einem Kreisgespräch zu versuchen, in dem wir uns auf der Herzebene verankern. Der Fokus auf den gegenwärtigen Augenblick erzeugte „Zeit und Raum“, und ermöglichte, immer deutlicher das Eigene, innerlich Stimmige zu hören und zu spüren.

Die entscheidende Wahrnehmung betraf den Unterschied zwischen dem „Ich“ und dem „Selbst“. David Steindl-Rast beschreibt dieses „Selbst“ in seinem speziell an junge Leser:innen gerichtete Buch „Orientierung finden“ als ein gemeinsames, ein für alle grenzenloses unteilbares Ganzes.

Also stellen wir uns der Aufgabe, diese Verankerung im Inneren auch im Kontakt mit der Außenwelt und in Bewegung beizubehalten: einzeln und schweigend 30 Minuten die Umgebung nicht nur mit Augen und Ohren sondern darüber hinaus auch mit dem Herzen wahrzunehmen. 

Ist es möglich auch die Natur – sowohl Pflanzen und Tiere wie auch die vom Menschen geprägte Landschaft –  als Teil unseres gemeinsamen, göttlichen Bewusstseins wahrzunehmen? Und verändert sich etwas, wenn ich das, was ich sehe, segne? Danach tauschen wir unsere Erfahrungen zu zweit aus und schenken anschließend besondere Erfahrungen der gesamten Gruppe.

In der abschließenden Stunde dieses Workshops stehen die Begabungen im Mittelpunkt. Nach einer weiteren Stilleübung vergleichen wir unsere Studienziele mit unseren inneren Zielen.

Was macht mir am meisten Freude? Was sind meine wahren Begabungen und wie kann ich damit der Welt in Zukunft an besten dienen?

Auch hier geht es darum, beim „in Aktion treten“ im Herzen verankert zu bleiben und dennoch in den Ausdruck zu kommen - über Körperübungen, reduzierte Sprache und Vertrauen auf die eigenen Herzensimpulse.

Was nehmen wir mit? Ein Hineinschnuppern in das Mögliche, ein Erinnern daran, was uns selbst wirklich wichtig ist, und eine Ermutigung, uns selbst immer wieder solche Erfahrungs- und Begegnungs-Räume zu schenken, damit das, was uns am meisten am Herzen liegt, Platz in unserer Welt hat.