Eine Nachlese von Gerlinde Artaker und Robert Graf
In der Vorbereitung für unsere Jubiläumswanderung (10 Jahre dankbar leben Runde in der Praxis Wien, Mölkerbastei) beschäftigte uns das Thema Zeit. Die verrinnende Zeit, die zur Vergangenheit wird, die vermessene Zeit (10 Jahre!), der Moment, der Augenblick, in dem wir uns jetzt damit beschäftigen, aber auch etwas, was wir „Dauer“ nennen. Unser Projekt hat 10 Jahre über-dauert!
Was hilft uns dabei, dass etwas dauert?
Es muss uns wichtig sein, uns berühren, uns etwas angehen, uns ergreifen, wir müssen damit in Beziehung bleiben, uns verbunden fühlen.
Das alles ist wohl der Fall bei unserer Gruppe, die durch immer neue Impulse von Bruder David, die so viele Menschen berühren, aber auch durch uns als Gastgebende und alle treuen, aber auch immer wieder neuen Teilnehmer und Teilnehmerinnen lebendig weiterbesteht.
Die Anreise mit der Bahn von Wien aus war schon ein Vorgeschmack der wunderbaren Landschaft. Eine fröhliche, bunte Gruppe traf sich am Bahnhof Semmering. Wieder waren ein paar neue Gesichter dabei und viele vertraute. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einigen Informationen von Wanderführer Robert stapften wir los.
Wunder
Der Tag war strahlend schön und lud ein, dass wir uns auf unserer Wanderung auf dem „Zauberblickeweg“ am Semmering, berühren und ergreifen lassen und uns von Wundern, die man in dieser Haltung kaum vermeiden kann, überraschen lassen. Unsere schöne Aufgabe war es also, Wunder zu sammeln, sie zusammenzutragen und uns am Ende darüber auszutauschen.
Ein Wunder ereignete sich gleich spontan am Anfang der Wanderung, als sich ein Paar gut aussehender Bergschuhe entschlossen hatte, sich von seinen Sohlen zu trennen, und der Besitzer der Schuhe trotzdem an dem Ausflug teilnehmen konnte, durch die Hilfe einiger Sportlerinnen schon im Zug und kundiger Teilnehmerinnen unterwegs.
Bei strahlender Sonne erlebten wir atemberaubende Ausblicke auf Rax, Schneeberg, Hirschenkogel und die großartigen Viadukte der Semmeringbahn. Der Zauberblickeweg machte seinem Namen Ehre.
Verbundenheit
Gespräche und Schweigen wechselten sich harmonisch ab und im großen Kreis spürten wir eine berührende Verbundenheit untereinander.
Unser Hunger wurde mit Schmalz- und Liptauerbroten gestillt, von einem pensionierten Bundesbahner und seiner Frau. Hinterholz 9 nannte sich die originelle Raststätte, und die Jause wurde gewürzt mit interessanten Bahngeschichten über die Geschichte und die Besonderheiten der Semmeringbahn. Das letzte Wunder war, dass wir rechtzeitig den Zug nachhause erreichten.
Wir sind voll Dankbarkeit für diesen wunderschönen Tag und freuen uns auf ein Wiedersehen, nächstes Jahr am Tag der Dankbarkeit, am Sonntag, den 21. September 2025!
Fotos: Robert Graf
Comments